4 spieltag und das derby steht vor der tuer und auch wir haben ja zum glueck fans beider seiten hier
BundesligaDortmunder Derbyträume - Zurück auf Augenhöhe
Freitag, 12. September 2008 von Patrick
Dortmunder Fans in Derby-Vorfreude (Foto: imago)
Zwei Spieltage Nationalgedöns im Steuerparadies und am Polarkreis sind Gott sei dank endlich vorbei und wir können uns wieder den drei wichtigsten Dingen der Welt zuwenden: Bundesliga, Bundesliga, Bundesliga. Das 132. große Revierderby steht vor der Tür und erstmals seit Jahren gehen wir Schwarzgelben ohne größere Magenschmerzen in die Partie gegen Herne-West. Nein, falsch: Die Tage der Dunkelheit sind vorüber, und die ersten Fans träumen schon wieder von Weltherrschaft statt Insolvenz.
Geschichte schreiben ist angesagt
Denn Spitzenspiel ist das Stichwort: Um nichts weniger als die Tabellenführung geht es am Samstag gegen die Gazpromis. Ein Spitzenspiel gegen Schalke, das gab es - tabellarisch betrachtet - zuletzt vor 29 Jahren. Mit einem Sieg im früheren Westfalenstadion können Kloppos Jungs am vierten Spieltag den aktuellen Ligaprimus stürzen und selbst den Thron erklimmen - HSV-Schützenhilfe eingepreist. Zum 90. Mal übrigens, und damit würde der BVB endlich Kaiserslautern auf Rang fünf der ewigen Spitzenreiterliste einholen. Auch Königsblau wäre wieder auf mehr als eine komplette Saison voller Einserränge distanziert. 0:4 stand nämlich erst läppische 55 Mal ganz oben.
Asia-Lee schnürt den Schwarzen Gürtel um
12. Mai 2007 hin oder her - endlich ist es wieder ein Spiel auf Augenhöhe. Wer hätte das gedacht? Die Vorraussetzungen sind nicht schlecht. Knipser-Wiedergeburt Valdez hat sich in Südamerika in der WM-Quali warmgeschossen und steht gefühlt kurz vorm ersten Sechserpack für den BVB; Subotic greift ja sowieso nach der Torjägerkanone; Frei und Weidenfeller beenden ihr faules Fieber und Asia-Lee hat vorsorglich elf Schwarze Gürtel aus Korea mitgebracht. Und Kloppo? Ja, Kloppo wird den Jungs schon einheizen, damit es gleich bei der Premiere mit seinem ersten Derbysieg klappt. Mit einem kurzfristig anberaumten Survival-Camp in der Dortmunder Nordstadt, mit Feuerschlucken, Scherbenlaufen oder was die Trickkiste sonst noch so hergibt.
Kobis Aufstand gegen Russeninkasso
Zur Not helfen die Schalker: Westermann hat rechtzeitig zum Derby den Alleskönner perfektioniert und kann neben Innenverteidiger, Außenverteidiger, Mittelfeldspieler und Torjäger jetzt auch den Deppen spielen - wie beim DFB-Auftritt in Finnland zu sehen war. Dazu schicken die Knappen ihren dritten Torwart, um eine Ausrede für die böse Klatsche zu haben. Dass Neuzugang Farfan beim ersten Schalke-Training mit schwarzgelben Schuhen auflief, kann doch auch kein Zufall sein. Und wie wäre es noch hiermit: Der Georgier Kobiashvili erkennt Mitte der ersten Halbzeit endlich, dass er für Kriegsgegner Russeninkasso wirbt, schießt drei Eigentore und setzt daraufhin sein Gazprom-Trikot in Brand - mit einer Zigarre, die ihm Rudi Assauer reicht, der wiederum sich spät, aber rechtzeitig, an seine Tage als Dortmunder Europapokalheld erinnert. Am Tag nach dem Derby zieht das Kernforschungszentrum CERN seinen Teilchenbeschleuniger nach Gelsenkirchen um und die gesamte Stadt samt Reit- und Mehrzweckhalle verschwindet wissenschaftlicher Beteuerungen zum Trotz für immer in einem großen schwarzen Loch.
Derbyträume.
Was würden wir bloß ohne dieses Spiel machen?
Bitte bleibt uns noch lange erhalten, liebe Schalker!
PS: Auch der alte Goethe entwickelte schon Gedanken zum Revierderby. Gefunden auf schwatzgelb.de.
„So wie Gelb immer ein Licht mit sich führt, so kann man sagen, daß Blau immer etwas Dunkles mit sich führe. Diese Farbe macht für das Auge eine sonderbare und fast unaussprechliche Wirkung. Sie ist als Farbe eine Energie; allein sie steht auf der negativen Seite und ist in ihrer höchsten Reinheit gleichsam ein reizendes Nichts.”
Auch der alte Goethe entwickelte schon Gedanken zum Revierderby.
„So wie Gelb immer ein Licht mit sich führt, so kann man sagen, daß Blau immer etwas Dunkles mit sich führe. Diese Farbe macht für das Auge eine sonderbare und fast unaussprechliche Wirkung. Sie ist als Farbe eine Energie; allein sie steht auf der negativen Seite und ist in ihrer höchsten Reinheit gleichsam ein reizendes Nichts.â€